Ein Leitfaden für die Werbetechnik
Die Wahl der richtigen Lichtfarbe und Farbtemperatur ist in der Werbetechnik entscheidend für die optimale Wirkung und Ausleuchtung von beleuchteten Werbeanlagen. Dieser Artikel beschreibt beispielsweise, ob rotes Acrylglas besser mit roten LEDs oder mit weißen LEDs ausgeleuchtet wird und zeigt anhand von Beispielen die Unterschiede zwischen verschiedenen Lichtfarben bei verschiedenen Acrylglassorten.
Warum ist die richtige Lichtfarbe wichtig?
Die Lichtfarbe beeinflusst nicht nur die optische Wahrnehmung, sondern auch die Helligkeit und die Effizienz der Beleuchtung. In der Werbetechnik ist es entscheidend, dass Farben intensiv, gleichmäßig und ästhetisch wirken. Vor allem sollen die CI (Corporate identity) und das CD (Corporate design) der Marken und Logos beibehalten und Farben durch das Licht nicht verfälscht werden.
Acrylglas ist ein vielseitiges Material. Je nach Farbe und Beschaffenheit streut und absorbiert es das Licht unterschiedlich. Die Herausforderung besteht darin, die gewünschte Leuchtwirkung durch die Kombination von Lichtquelle und Acrylglas zu erzielen.
Rot auf Rot
LEDs passend zum Acrylglas? Bei rotem Acrylglas stellt sich oft die Frage, ob rote LEDs die bessere Wahl sind. Technisch gesehen hat dies Vor- und Nachteile.
Rote LEDs:
- Vorteile: Maximale Effizienz, da kein Licht im unerwünschten Spektrum (z. B. Blau oder Grün) erzeugt wird. Die Farbe erscheint oft intensiver und reiner.
- Nachteile: Weniger Helligkeit im Vergleich zu weißen LEDs, da nur rotes Licht genutzt wird und dieses weniger Lumen erzeugt.
Weiße LEDs:
- Vorteile: Vielfältigere Lichtausstrahlung, wodurch das Acrylglas gleichmäßiger und heller wirkt. Weißes Licht erzeugt oft einen satteren "Glow-Effekt."
- Nachteile: Die Farbe kann blasser wirken, da ein Teil des Spektrums absorbiert wird.
Die Entscheidung hängt also davon ab, ob eine intensive Farbe oder eine hohe Leuchtkraft im Vordergrund steht.
Lichtfarben und ihre Wirkung auf andere Acrylglassorten
Blaues Acrylglas
- Blaue LEDs: Intensiver Farbton, aber geringe Helligkeit. Zudem können bei blauen LEDs oder blauen Leuchtschriften die Konturen verschwimmen, sodass es bei Betrachtung aus weiterer Ferne optisch so aussieht, als würde ein großer blauer Fleck leuchten.
- Weiße LEDs: Gleichmäßige Beleuchtung, mitunter ein kälterer und deutlich blasserer Farbton.
Tipp um das „optische Verschwimmen“ zu vermeiden: Bei blauen Frontacrylglas zusätzlich eine weiß leuchtende Seitenzarge verwenden. Diese Bauweise sorgt auch dafür, dass bei blauem Acrylglas das "Verschwimmen" der Konturen verringert wird, da eine klare, weiße Kontur sichtbar bleibt.


Grünes Acrylglas:
- Grüne LEDs: Maximale Farbtiefe, effizient und intensiv.
- Weiße LEDs: Mehrdimensionale Lichtwirkung, jedoch weniger intensives Grün.
Weißes opales Acrylglas:
Kombinationen aus Warmweiß, Neutralweiß und Kaltweiß (3000K, 4000K, 6500K). Die Farbtemperatur beeinflusst die ästhetische Wahrnehmung:
- Warmweiß (3000K): Gemütlich, weiche Lichtwirkung.
- Neutralweiß (4000K): Universell, natürlich.
- Kaltweiß (6500K): Modern, betont kühlere Farben.
- Rot: Tagansicht = weiß, Nachtansicht = rot leuchtend
- Blau: Tagansicht = weiß, Nachtansicht = blau leuchtend
- Grün: Tagansicht = weiß, Nachtansicht = grün leuchtend
Technische Aspekte: Wie beeinflusst Licht das Acrylglas?
Acrylglas verfügt über spezifische Transmissionseigenschaften. Zum Beispiel lässt rotes Acrylglas hauptsächlich rotes Licht durch und blockiert andere Wellenlängen. Weiße LEDs enthalten alle Farbspektren, wodurch ein Teil des Lichts verloren geht. Darüber hinaus streuen gesättigte Farben das Licht weniger stark, wodurch Lichtquellen und Hotspots sichtbarer werden können. Die Platzierung der LEDs und die Wahl des Diffusors spielen daher ebenfalls eine wichtige Rolle.
Zusätzlich ist zu beachten, dass es bei farbigen Acrylglas oft notwendig ist, dass die Seitenzarge weiß leuchtet. Dies ist nur möglich, wenn die Zarge aus weißem, opalem Acrylglas gefertigt wird und weiße LEDs verbaut werden. Diese Kombination sorgt für zusätzliche visuelle Klarheit und eine klare Konturabgrenzung, insbesondere bei farbigen Acrylglassorten.
Beispiele und Gegenüberstellungen
Um die Unterschiede anschaulich darzustellen, haben wir Beispielfotos mit einem Musterleuchtkasten erstellt. Die Vergleiche umfassen die Farben Blau, Rot, Warmweiß (3000K), Neutralweiß (4000K), Kaltweiß (6500K) und Grün. Diese Bilder zeigen deutlich, wie die Wahl der Lichtquelle die Farbwiedergabe und Helligkeit beeinflusst.
Fazit:Die optimale Ausleuchtung von Acrylglas hängt von mehreren Faktoren ab.
Für die richtige Ausleuchtung sind u.a. die Farbe des Acrylglases, die Lichtfarbe der LEDs und der gewünschte visuelle Effekt entscheidend.
Rote LEDs sind bei rotem Acrylglas oft effizienter, während weiße LEDs für eine hellere und blassere Ausleuchtung sorgen.
Ein durchdachter Test mit verschiedenen Lichtfarben und Farbtemperaturen ist in der Praxis empfohlen, um die beste Lösung für individuelle Projekte zu finden. Durch die gezielte Auswahl und Kombination von LEDs und Acrylglas können beeindruckende Ergebnisse erzielt werden.